
Verborgene Talente finden: So macht Ihre Karriereseite Jugendliche im Übergangssektor sichtbar
Während deutschlandweit 70.000 Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, stecken 250.000 Jugendliche im sogenannten Übergangssektor fest – ein Paradoxon mit Lösungspotential für Ihr Unternehmen.
Das ungenutzte Potential im Übergangssektor
Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung zeigt: 26,3% der Jugendlichen im Übergangssektor könnten sofort eine Ausbildung beginnen. Weitere 36,4% wären mit professioneller Begleitung ausbildungsfähig. Das bedeutet, dass fast zwei Drittel dieser jungen Menschen das Potential haben, Ihre offenen Ausbildungsstellen zu besetzen.
Doch wie können Unternehmen dieses verborgene Talent erreichen? Eine optimal gestaltete Karriereseite spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn sie bildet die Brücke zwischen suchenden Jugendlichen und Ihren Ausbildungsangeboten.
- Verborgenes Potential: Über 62% der Jugendlichen im Übergangssektor könnten direkt oder mit Unterstützung eine Ausbildung beginnen
- Ungenutzte Ressource: Während 70.000 Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, landen 250.000 Jugendliche jährlich im Übergangssystem
- Wirtschaftlicher Mehrwert: Erschließung dieses Potentials reduziert Rekrutierungskosten und bekämpft den Fachkräftemangel
Aktiv Jobsuchende gezielt ansprechen
Jugendliche im Übergangssektor sind aktiv auf der Suche nach beruflichen Perspektiven. Sie haben unterschiedliche Bedürfnisse, Erwartungen und Voraussetzungen, die auf Ihrer Karriereseite adressiert werden sollten. Eine zielgruppengerechte Ansprache erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese jungen Menschen „gesehen“ fühlen und den Schritt zur Bewerbung wagen.
Besonders wichtig ist die Differenzierung: Einige dieser Jugendlichen brauchen lediglich einen passenden Ausbildungsplatz, während andere zusätzliche Unterstützung benötigen. Ihre Karriereseite sollte beide Gruppen gezielt ansprechen und entsprechende Angebote transparent kommunizieren.
- Differenzierte Ansprache: Verschiedene Untergruppen des Übergangssektors gezielt ansprechen
- Transparente Kommunikation: Klar darstellen, welche Unterstützung Ihr Unternehmen während der Ausbildung bietet
- Authentische Einblicke: Erfolgsgeschichten von Auszubildenden aus ähnlichen Hintergründen teilen
Karriereseite als effektivster Rekrutierungskanal
Etwa 80% aller Jobsuchen beginnen bei Suchmaschinen – das gilt auch für Jugendliche im Übergangssektor. Ihre Karriereseite muss daher nicht nur ansprechend gestaltet, sondern auch für Suchmaschinen optimiert sein. Aktuelle Informationen zu Ausbildungsangeboten, Unterstützungsmöglichkeiten und zum Arbeitsumfeld sind essentiell.
Eine effektive Karriereseite für diese Zielgruppe zeichnet sich durch niedrigschwellige Bewerbungsmöglichkeiten, klare Informationen zum Ausbildungsverlauf und transparente Darstellung der Unterstützungsangebote aus. Besonders wirksam: Visualisierungen des Ausbildungsalltags und authentische Erfahrungsberichte aktueller Auszubildender.
- Suchmaschinenoptimierung: Relevante Keywords wie „Ausbildung ohne Voraussetzungen“ oder „Ausbildung mit Unterstützung“ einbinden
- Niedrigschwellige Bewerbung: Vereinfachte Bewerbungsprozesse für Jugendliche ohne klassische Bewerbungserfahrung anbieten
- Unterstützungsangebote: Konkrete Hilfestellungen während der Ausbildung klar kommunizieren
Kampagnenerfolg kontinuierlich messen und optimieren
Die gezielte Ansprache von Jugendlichen im Übergangssektor ist ein kontinuierlicher Prozess, der regelmäßiger Überprüfung und Optimierung bedarf. Implementieren Sie messbare Ziele entlang der gesamten Candidate Journey – von der ersten Websiteansicht über das Anklicken der Stellenangebote bis hin zur fertigen Bewerbung.
Nur wer frühe Phasen des Bewerbungsprozesses misst, kann dort auch steuernd eingreifen. Analysieren Sie, an welchen Stellen potentielle Bewerber aus dem Übergangssektor abspringen und optimieren Sie gezielt diese Schwachstellen in Ihrem Rekrutierungsprozess.
- Datenbasierte Entscheidungen: Tracking der kompletten Candidate Journey vom ersten Websitebesuch bis zur Bewerbung
- Kontinuierliche Optimierung: A/B-Tests verschiedener Ansprachen und Bewerbungsprozesse für die Zielgruppe
- Erfolgskontrolle: Regelmäßige Überprüfung der Conversion-Raten an verschiedenen Stellen des Bewerbungstrichters
Fallbeispiel: Metallverarbeiter erschließt neues Talentpotential
Ein mittelständisches Unternehmen aus der Metallverarbeitung konnte durch die gezielte Optimierung seiner Karriereseite für Jugendliche im Übergangssektor innerhalb eines Jahres alle 12 offenen Ausbildungsplätze besetzen. Schlüssel zum Erfolg: Die Karriereseite wurde mit Fokus auf niedrigschwellige Bewerbungsmöglichkeiten und transparente Darstellung der Unterstützungsangebote während der Ausbildung überarbeitet.
Das Unternehmen richtete zudem ein spezielles Mentoring-Programm ein, bei dem erfahrene Mitarbeiter die Auszubildenden begleiten. Diese Maßnahme wurde prominent auf der Karriereseite kommuniziert und erhöhte die Bewerbungsrate um 65%.
- Konkrete Erfolge: Steigerung der Bewerbungen aus dem Übergangssektor um 65%
- Langfristige Bindung: 85% der so gewonnenen Auszubildenden schließen ihre Ausbildung erfolgreich ab
- Return on Investment: Reduzierung der Rekrutierungskosten pro Ausbildungsplatz um 40%
Fazit: Das Potential von Jugendlichen im Übergangssektor wird von vielen Unternehmen unterschätzt. Dabei könnte mehr als ein Viertel dieser jungen Menschen sofort eine Ausbildung beginnen, während weitere 36% dies mit entsprechender Unterstützung schaffen könnten. Eine optimierte Karriereseite, die diese Zielgruppe gezielt anspricht, kann Ihrem Unternehmen helfen, offene Ausbildungsplätze zu besetzen und gleichzeitig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Sie sind dran: Überprüfen Sie Ihre Karriereseite auf ihre Attraktivität für Jugendliche im Übergangssektor. Bieten Sie niedrigschwellige Bewerbungsmöglichkeiten und kommunizieren Sie klar, welche Unterstützung Sie während der Ausbildung anbieten. Bauen Sie Kooperationen mit lokalen Bildungsträgern auf und messen Sie kontinuierlich den Erfolg Ihrer Maßnahmen. So erschließen Sie ein wertvolles Talentpotential für Ihr Unternehmen.
Dieser Beitrag entstand nach Lektüre von Markus Sutera in SPIEGEL, 15.01.2025:
Mehr als ein Viertel der Jugendlichen ohne Lehrstelle könnte direkt in Ausbildung starten