
Studie zeigt: So finden Sie dreimal mehr qualifizierte Mitarbeiter
Eine Studie der University of Vermont revolutioniert das Recruiting: Stellenanzeigen, die zeigen, was Arbeitgeber bieten, erhalten dreimal mehr hochqualifizierte Bewerbungen als traditionelle Anforderungslisten.
Aktiv Jobsuchende mit den richtigen Botschaften erreichen
Aktiv Jobsuchende entscheiden selbst und handeln konsequent. Sie sind geprägt von ihren Erfahrungen und suchen gezielt nach Positionen, die ihre Bedürfnisse erfüllen.
Die Studie von David Jones zeigt: Stellenanzeigen, die Arbeitsautonomie, Karriereentwicklung und Mitspracherecht betonen, sprechen sowohl Top-Talente als auch durchschnittliche Bewerber an. Diese „Needs-Supplies“-Ansprache erzeugt das wichtige Gefühl des „Gesehen-Werdens“.
Wer gezielt Mitarbeiter finden will, sollte daher seine Zielgruppe differenziert ansprechen. Eine spitze, bedürfnisorientierte Kommunikation haftet besser als allgemeine Anforderungskataloge.
- Eigeninitiative fördern: Aktiv Suchende zeigen bereits Eigenantrieb – ein Qualitätsmerkmal
- Bedürfnisse adressieren: Verschiedene Zielgruppen haben unterschiedliche Prioritäten
- Authentisch kommunizieren: Ehrliche Darstellung der gebotenen Vorteile schafft Vertrauen
Kampagnenerfolg durch messbare Optimierung steigern
Die kanadische Studie mit 991 Bewerbern auf 56 Stellenanzeigen liefert harte Daten: Der Ansatz funktioniert messbar. Für nachhaltigen Erfolg empfiehlt sich systematisches Monitoring.
Erfolgreiche Kampagnen erfordern Verständnis der Candidate Journey: Von der Online-Nachfrage über den Erstkontakt bis zur Bewerbung. Wer diese Phasen misst und steuert, kann gezielt optimieren.
Besonders die frühen Phasen des Suchverhaltens bieten Optimierungspotential. Hier entscheidet sich, ob aus Interesse eine Bewerbung wird.
- Klare Metriken definieren: Messbare Ziele statt vager Imagewerte festlegen
- Frühphasen tracken: Nicht erst bei Bewerbungen, sondern bereits bei Stellenansichten messen
- Datenbasiert optimieren: A/B-Tests mit verschiedenen Anzeigenvarianten durchführen
Authentizität als Erfolgsfaktor: Der psychologische Vertrag
Jones warnt eindringlich: Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können. Falsche Erwartungen führen zu frühen Kündigungen und geringer Motivation.
Der psychologische Vertrag zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter beginnt bereits bei der Stellenanzeige. Wer hier authentisch kommuniziert, legt den Grundstein für langfristige Mitarbeiterbindung.
Unternehmen sollten daher zunächst intern klären, welche echten Vorteile sie bieten können. Diese gilt es dann klar und attraktiv zu kommunizieren.
- Interne Analyse: Echte Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten identifizieren
- Ehrliche Darstellung: Realistische Arbeitsbedingungen transparent machen
- Langfristig denken: Mitarbeiterbindung beginnt vor der Einstellung
Fazit: Wer qualifizierte Mitarbeiter finden will, sollte umdenken. Statt Anforderungslisten zu publizieren, zeigen erfolgreiche Arbeitgeber, was sie bieten. Die Wissenschaft bestätigt: Dieser Ansatz verdreifacht die Anzahl hochwertiger Bewerbungen. Entscheidend ist dabei absolute Ehrlichkeit – versprechen Sie nichts, was Sie nicht einhalten können.
Sie sind dran: Analysieren Sie Ihre aktuellen Stellenanzeigen. Wie viel Prozent des Textes beschreibt Anforderungen, wie viel zeigt, was Sie bieten? Starten Sie mit einer Testanzeige im neuen Format und messen Sie den Unterschied. Die Investition in authentische, mitarbeiterorientierte Kommunikation zahlt sich messbar aus.
Dieser Beitrag entstand nach Lektüre von Jon Reidel in University of Vermont (UVM) News, 13.02.15:
How to Avoid a Bad Hire