© ruedigervogel.deStudie zeigt: Business-Floskeln kosten Sie die besten Talente
Eine aktuelle Studie zeigt: Führungskräfte, die Geschäftsjargon verwenden, wirken weniger kompetent und sympathisch. Das hat direkte Auswirkungen auf Ihre Mitarbeiterbindung.
Authentische Kommunikation als Basis für Mitarbeiterbindung
Die Forschung der Universität Erlangen-Nürnberg belegt eindeutig: Sowohl deutscher als auch englischer Geschäftsjargon schadet dem Image von Führungskräften erheblich. Mitarbeiter nehmen ihre Vorgesetzten als weniger glaubwürdig, kompetent und sympathisch wahr.
Für erfolgreiche Mitarbeiterbindung ist Vertrauen essentiell. Dieses Vertrauen entsteht durch authentische, klare Kommunikation – nicht durch leere Worthülsen wie „die Extra Mile gehen“ oder „gut aufgestellt sein“.
- Vertrauensverlust: Geschäftsjargon wird als inhaltsleer wahrgenommen und untergräbt die Glaubwürdigkeit
- Distanz statt Nähe: Phrasenhafte Sprache schafft emotionale Barrieren zwischen Führung und Team
- Langzeiteffekt: Mangelnde Authentizität führt zu höherer Fluktuation und geringerer Loyalität
Der erste Eindruck zählt: Kommunikation im Recruiting
Bereits im Bewerbungsprozess entscheidet Ihre Sprache darüber, ob Talente sich langfristig an Ihr Unternehmen binden wollen. Die Studie zeigt: Bei englischen Floskeln ist der negative Effekt sogar noch stärker ausgeprägt.
Bewerber suchen heute nach authentischen Arbeitgebern. Wer schon in der Stellenausschreibung mit Phrasen um sich wirft, signalisiert mangelnde Substanz. Das schreckt gerade die qualifizierten Kandidaten ab, die Sie für nachhaltiges Wachstum benötigen.
- Klare Stellenbeschreibungen: Konkrete Aufgaben statt vager Floskeln ziehen passende Bewerber an
- Ehrliche Unternehmensdarstellung: Authentizität im Employer Branding schafft realistische Erwartungen
- Persönlicher Kontakt: Natürliche Sprache in Interviews fördert offene Gespräche
Praktische Tipps für wirkungsvolle Führungskommunikation
Die gute Nachricht: Der Verzicht auf Geschäftsjargon ist einfach umsetzbar und zeigt sofortige Wirkung. Ersetzen Sie leere Phrasen durch konkrete, verständliche Aussagen.
Statt „Wir müssen alle an einem Strang ziehen“ sagen Sie beispielsweise „Lassen Sie uns gemeinsam an diesem Projekt arbeiten“. Diese kleine Änderung macht Ihre Kommunikation persönlicher und verbindlicher.
- Kommunikationsaudit: Analysieren Sie Ihre E-Mails und Präsentationen auf Geschäftsfloskeln
- Feedback einholen: Fragen Sie Ihr Team nach der Verständlichkeit Ihrer Kommunikation
- Alternative Formulierungen: Erstellen Sie eine Liste mit klaren Alternativen zu häufigen Floskeln
- Vorbild sein: Leben Sie authentische Kommunikation vor und ermutigen Sie Ihr Team dazu
Fazit: Geschäftsjargon mag professionell klingen, schadet aber Ihrer Glaubwürdigkeit und damit der Mitarbeiterbindung. Klare, authentische Sprache schafft Vertrauen und legt den Grundstein für langfristige Mitarbeiterloyalität. Die Forschung bestätigt: Weniger Floskeln bedeuten mehr Kompetenz in der Wahrnehmung Ihrer Mitarbeiter.
Sie sind dran: Überprüfen Sie Ihre nächste E-Mail oder Präsentation auf Geschäftsjargon. Ersetzen Sie eine Floskel durch eine klare Aussage und beobachten Sie die Reaktion. Kleine Schritte in der Kommunikation können große Wirkung auf Ihre Mitarbeiterbindung haben.
Dieser Beitrag entstand nach Lektüre von Saskia Rickers, Inga Risberg & Sabine Hommelhoff in 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, 22.09.16:
Die Wahrnehmung von deutschem und englischem Geschäftsjargon bei Führungskräften
