
Fachkräftemangel trotz 250.000 potentieller Azubis: Wie Ihre Karriereseite den Unterschied macht
Ein mittelständisches Unternehmen kämpft mit unbesetzten Ausbildungsplätzen, während tausende Jugendliche erfolglos nach einer Lehrstelle suchen. Eine aktuelle Studie zeigt, wie Ihre Karriereseite diese Diskrepanz überwinden kann.
Der deutsche Ausbildungsmarkt präsentiert ein paradoxes Bild: Fast 70.000 Ausbildungsplätze blieben 2024 unbesetzt, während gleichzeitig 250.000 Jugendliche in berufsvorbereitenden Maßnahmen landeten. Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung enthüllt: Über 26% dieser Jugendlichen könnten sofort eine Ausbildung beginnen – und weitere 36% mit entsprechender Begleitung.
Für Unternehmen, die händeringend Azubis suchen, eröffnet sich damit ein bisher übersehenes Talentreservoir. Der Schlüssel zur Erschließung dieses Potenzials? Eine strategisch optimierte Karriereseite, die genau diese Zielgruppe anspricht und Barrieren abbaut.
Aktiv Jobsuchende im Übergangssektor gezielt ansprechen
Jugendliche im Übergangssektor sind keine homogene Gruppe. Sie unterscheiden sich erheblich in ihren Erfahrungen, Qualifikationen und Bedürfnissen. Eine zielgruppengerechte Ansprache auf Ihrer Karriereseite kann entscheidend sein, um das „Gesehen-werden“-Gefühl zu erzeugen, das diese potenziellen Bewerber motiviert.
Menschen mit Eigenantrieb – wie aktiv Jobsuchende – zeigen häufig eine höhere Motivation und Veränderungsbereitschaft als Personen, die erst überzeugt werden müssen. Die Studie bestätigt: Ein Viertel der Jugendlichen könnte sofort durchstarten, wenn sie die passende Gelegenheit finden.
- Diversifizierte Ansprache: Gestalten Sie Ihre Karriereseite mit verschiedenen Einstiegspunkten für unterschiedliche Qualifikationsniveaus
- Authentische Erfolgsgeschichten: Zeigen Sie, wie andere Jugendliche aus dem Übergangssektor in Ihrem Unternehmen Fuß gefasst haben
- Niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten: Bieten Sie alternative Bewerbungswege jenseits formaler Anschreiben an
Die Karriereseite als optimaler Rekrutierungskanal
Ihre Unternehmenswebsite – insbesondere die Karriereseite – ist ein weitaus effektiverer Kanal zur Gewinnung aktiv Jobsuchender als Social-Media-Plattformen. Rund 80% aller Jobsuchen beginnen bei Suchmaschinen, nicht in sozialen Netzwerken oder auf allgemeinen Karriereportalen.
Die Karriereseite bietet die Möglichkeit, genau die Informationen bereitzustellen, die für Jugendliche mit unterschiedlichen Bildungshintergründen relevant sind. Dazu gehören transparente Einblicke in den Arbeitsalltag, Unterstützungsangebote während der Ausbildung und realistische Zukunftsperspektiven.
- Suchmaschinenoptimierung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Ausbildungsangebote für gängige Suchbegriffe auffindbar sind
- Verständliche Sprache: Formulieren Sie Inhalte zugänglich für verschiedene Bildungsniveaus ohne abschreckende Fachbegriffe
- Unterstützungsangebote: Kommunizieren Sie transparent, welche Begleitung Sie Auszubildenden anbieten können
Kampagnenerfolg durch systematisches Monitoring
Der Erfolg Ihrer Rekrutierungsbemühungen steht und fällt mit der Messbarkeit. Um Jugendliche aus dem Übergangssektor effektiv anzusprechen, benötigen Sie Einblick in die gesamte Candidate Journey – von der ersten Suche bis zur Bewerbung.
Ohne Monitoring der frühen Phasen des Suchverhaltens fehlen wichtige Steuerungsmöglichkeiten. Häufig scheitern Rekrutierungskampagnen bereits beim ersten Kontakt, ohne dass Unternehmen die Ursachen erkennen können.
- Messung der Candidate Journey: Implementieren Sie Tracking für alle Phasen von der Erstansprache bis zur Bewerbung
- Frühzeitige Optimierung: Identifizieren Sie Absprungpunkte auf Ihrer Karriereseite und optimieren Sie diese
- Zielgerichtete KPIs: Definieren Sie messbare Ziele speziell für die Rekrutierung aus dem Übergangssektor
Fazit: Das Paradox aus unbesetzten Ausbildungsplätzen und jungen Menschen ohne Lehrstelle ist lösbar. Mit einer strategisch ausgerichteten Karriereseite können Sie jene 62% der Jugendlichen im Übergangssektor erreichen, die laut Studie sofort oder mit Begleitung ausbildungsfähig wären. Dies erfordert eine zielgruppengerechte Ansprache, transparente Kommunikation von Unterstützungsangeboten und kontinuierliches Monitoring des Bewerbungsprozesses.
Sie sind dran: Überprüfen Sie Ihre Karriereseite auf ihre Zugänglichkeit für bildungsferne Zielgruppen. Entwickeln Sie spezifische Unterstützungsangebote für Auszubildende mit Begleitungsbedarf und kommunizieren Sie diese prominent. Bauen Sie Partnerschaften mit lokalen Bildungsträgern im Übergangssektor auf, um direktere Rekrutierungswege zu erschließen.
Dieser Beitrag entstand nach Lektüre von Markus Sutera in Spiegel, 15.01.2025:
Mehr als ein Viertel der Jugendlichen ohne Lehrstelle könnte direkt in Ausbildung starten