Azubi Gruppe 02

PISA-Studie enthüllt: Berufsorientierung mangelhaft – Azubi Suche wird schwieriger

Eine aktuelle PISA-Sonderauswertung zeigt alarmierende Defizite bei der Berufsorientierung: 60% der deutschen Jugendlichen fühlen sich schlecht auf das Berufsleben vorbereitet.

Das Problem: Unrealistische Erwartungen erschweren die Azubi Suche

Bei einem Fünftel der 15-Jährigen in OECD-Ländern passen Berufswunsch und geplanter Bildungsweg nicht zusammen. In Deutschland ist die Situation besonders kritisch.

Fast 60 Prozent der deutschen Jugendlichen geben an, in der Schule nichts Berufstaugliches gelernt zu haben – negativer Spitzenwert im internationalen Vergleich.

  • Realitätsferne Vorstellungen: Lehrerin werden ohne Studium, Informatiker ohne Hochschulabschluss
  • Soziale Barrieren: Herkunft beeinflusst Bildungsambitionen stärker als Schulleistungen
  • Begrenzte Perspektiven: Konzentration auf wenige „Traumberufe“ statt vielfältige Möglichkeiten

Fehlender Kontakt zwischen Unternehmen und Jugendlichen

Weniger als die Hälfte der 15-Jährigen hatte bereits Kontakt zu einem Arbeitgeber. Dieser Mangel an praktischen Einblicken verstärkt unrealistische Berufsvorstellungen.

Traditionelle Recruiting-Kanäle erreichen Jugendliche oft nicht dort, wo sie sich über Berufe informieren. Die Azubi Suche wird dadurch ineffizienter.

  • Praktikumsmangel: Zu wenige praktische Erfahrungen in Unternehmen
  • Informationsdefizit: Jugendliche kennen reale Arbeitsabläufe nicht
  • Verpasste Chancen: Unternehmen bleiben für potenzielle Azubis unsichtbar

Lösungsansätze für erfolgreichere Azubi Suche

Die OECD empfiehlt, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter ermutigen, jährlich eine Stunde mit Jugendlichen über ihren Beruf zu sprechen. Bereits dieser kleine Schritt kann große Wirkung zeigen.

Unternehmen, die früh authentische Einblicke gewähren, positionieren sich vorteilhaft für die Azubi Suche und erreichen motivierte Kandidaten.

  • Mitarbeiter als Botschafter: Authentische Berufserfahrungen direkt vermitteln
  • Schulkooperationen: Regelmäßige Kontakte zu Bildungseinrichtungen aufbauen
  • Realistische Darstellung: Ehrliche Informationen über Anforderungen und Chancen

Fazit: Die mangelnde Berufsorientierung erschwert die Azubi Suche erheblich. Unternehmen, die proaktiv den Kontakt zu Jugendlichen suchen und realistische Einblicke gewähren, verschaffen sich Wettbewerbsvorteile bei der Nachwuchsgewinnung.

Sie sind dran: Starten Sie mit einem einfachen Schritt: Ermutigen Sie einen Mitarbeiter, an einer Schulveranstaltung teilzunehmen oder ein Praktikum zu betreuen. Messen Sie anschließend, wie sich die Qualität Ihrer Bewerbungen entwickelt.


Dieser Beitrag entstand nach Lektüre von him in Spiegel, 26.05.25:
Unrealistische Vorstellungen vom Traumberuf bei Jugendlichen