Ruediger Vogel, Stuttgart
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das perfekte Stellenangebot (der Elevator Pitch)

Die perfekte Stellenanzeige schreiben:
Elevator Pitch: So gelingt der erste Klick.

Eine lange Liste von Jobtiteln ist das erste, was Leute auf Jobsuche sehen. Immer wieder.

Erst ein überzeugender Auslöser bringt Sie in der Liste voran. Nennen wir ihn „Elevator Pitch“. Er erweitert ihren Jobtitel und kann so viel Interesse wecken, dass die Leute weiterlesen wollen. Der erste Klick ist das Ziel Nr. 1: Jobsucher von der Jobliste zum Stellenangebot leiten.

Management Summary

Der erste Klick entscheidet

Wie gewinnen Sie im Wettbewerb um Talente den entscheidenden ersten Klick? Der Schlüssel liegt im Vorschautext Ihrer Stellenanzeige. Dieser Text wirkt zweifach:

  1. In Job-Listen muss er als Elevator Pitch zum Klick verleiten
  2. auf der Anzeigenseite selbst leitet er vom Titel zum Arbeitsinhalt über. Doch gerade hier wirken standardisierte „Über uns“-Texte oft abschreckend

Aufbauend auf meinen Artikel „Das perfekte Stellenangebot schreiben“ vertieft dieser Beitrag einen entscheidenden Baustein des RELEVANZ-Modells. Er zeigt, wie Sie durch zwei simple Punkte passende Leute anziehen:

  • Die Wirkung der Rolle: Welchen wertvollen Beitrag leistet die neue Person?
  • Der Gestaltungsspielraum: Welche einzigartige Chance zur Mitgestaltung bieten Sie?

Dieser Ansatz steigert die Qualität Ihrer Bewerbungen, verkürzt die Besetzungszeit und positioniert Sie als attraktiven Arbeitgeber. Eine kleine Änderung mit großer Hebelwirkung.

Folge:

Diese Methode lohnt sich. Und sie geht mit Bordmitteln.
Nutzen Sie sie als Standard für Ihr Online-Recruiting.

Zurück zum Hauptthema

Dies ist ein Teil meines Hauptartikels. Kontext & Information dort.

zum Hauptbeitrag

Eine Person vor einem unsichtbaren Hindernis
Einführung

Die unsichtbare Hürde im Recruiting

Die Jobsuche beginnt meistens mit einer Ergebnisliste voller Stellenanzeigen. Der Vorschautext unter dem Jobtitel ist dabei entscheidend. Er ist wie ein „Elevator Pitch“ und hat zwei wichtige Aufgaben:

  1. In der Ergebnisliste: Er muss neugierig machen und zum Klicken anregen. Er ist der erste Kontaktpunkt und muss sofort überzeugen.
  2. Auf der Stellenanzeige selbst: Er dient als kurze Einleitung zur vollständigen Beschreibung.

Viele Stellenanzeigen starten langweilig mit einem „Wir über uns“-Text, der nichts Besonderes aussagt und potenzielle Bewerber abschreckt. Das ist eine verpasste Chance!

Stattdessen sollten Sie den Vorschautext wie einen magnetischen Köder gestalten. Konzentrieren Sie sich auf die ersten 150-250 Zeichen Ihrer Anzeige. Diese wenigen Worte sind entscheidend, um die richtigen Talente anzuziehen und nicht abzuschrecken. Es geht darum, aus einem beliebigen Text einen wirkungsvollen Anreiz zu machen.

Kandidaten abschrecken

Ego-Texte – die reine Selbstdarstellung eines Unternehmens – sind als Elevator Pitch wenig wirkungsvoll. Stattdessen braucht es Formulierungen, die Interessenten emotional erreichen und zum Klicken bewegen. Zugewandte Reaktion ist das Ziel.

Aktuell wirken viele Vorschautexte weniger wie eine Einladung und mehr wie ein amtliches Formular. Sie sind oft überladen, nutzen Fachsprache und blicken in die Vergangenheit, anstatt die vielversprechende Zukunft im Unternehmen aufzuzeigen und auf die Bedürfnisse und Wünsche potenzieller Bewerber einzugehen. Um zu verstehen, warum dieser Ansatz auf dem heutigen Arbeitsmarkt oft scheitert, ist ein Blick auf die Psychologie der Wahrnehmung hilfreich.

Leichtigkeit bieten

Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman hat unser Verständnis menschlicher Entscheidungsprozesse revolutioniert, indem er zwei Denkweisen beschrieb:

  1. System 1 arbeitet schnell, intuitiv und automatisch. Es erfordert kaum Anstrengung und ist für die meisten unserer täglichen Entscheidungen verantwortlich.
  2. System 2 ist langsam, analytisch und anstrengend. Es wird nur dann aktiviert, wenn eine Aufgabe komplex ist und bewusste Konzentration erfordert.

Der Zustand, in dem System 1 mühelos Informationen verarbeiten kann, wird als Kognitive Leichtigkeit bezeichnet. Informationen, die uns in diesem Zustand begegnen, fühlen sich vertraut, wahr und positiv an. Müssen wir uns jedoch anstrengen, um etwas zu verstehen – weil es kompliziert, unklar oder voller Fremdwörter ist – geraten wir in einen Zustand der Kognitiven Anspannung.

Diese Anspannung aktiviert das ungeliebte System 2 und löst Gefühle von Misstrauen, Skepsis und Abneigung aus. Darüber hinaus kann eine solche Anforderung an System 2, die keine schnelle und befriedigende Lösung bietet, auch Langeweile und Frustration hervorrufen. Wenn das Gehirn gezwungen ist, sich mühsam durch un-intuitiven oder unverständlichen Inhalt zu arbeiten, ohne einen klaren Nutzen zu erkennen, führt dies schnell zu mentaler Ermüdung und dem Wunsch, die Situation zu verlassen.

Hier liegt das Kernproblem von Vorschautexten. Jobsuchende in einer Suchergebnisliste studieren die Snippets nicht, sie scannen sie. Eye-Tracking-Studien zeigen, dass das Lesemuster im Web meist einem „F-Muster“ folgt: Die Nutzer konzentrieren sich auf die ersten Zeilen und den linken Rand der Seite.

Ein amtlich langweiliger, überladener Vorschautext voller Fachjargon wirkt wie eine kognitive Barriere. Er zwingt das Gehirn des Lesers in den anstrengenden System-2-Modus, nur um zu verstehen, worum es geht. Die unbewusste Reaktion darauf ist oft der Abbruch und das Weiterscrollen zur nächsten, klareren Anzeige: Leider verloren.

Der Fluch des Wissens

Warum erstellen Unternehmen dann weiterhin Vorschautexte, die kognitive Anspannung erzeugen? Oft liegt die Antwort in einem psychologischen Phänomen, das als „Fluch des Wissens“ (Curse of Expertise) bekannt ist. Experten, seien es Ingenieure, IT-Spezialisten oder Personaler, können sich nur schwer vorstellen, wie es ist, ihr spezifisches Wissen nicht zu besitzen. Sie gehen unbewusst davon aus, dass andere die gleiche Sprache sprechen und die gleichen Abkürzungen und Prozesse verstehen.

Dieser „Fluch“ manifestiert sich in der Verwendung von Fachsprache. Während Fachtermini für die interne Kommunikation unter Experten unerlässlich sind, werden sie in der externen Kommunikation zur größten Barriere. Studien, etwa zur Arzt-Patienten-Kommunikation zeigen, wie Fachjargon eine effektive Verständigung verhindert – ein Prozess, der sich eins zu eins auf die Kommunikation zwischen Experten aus dem Unternehmen und Kandidaten übertragen lässt.

Die Kluft zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung ist enorm: Während 72 % der einstellenden Manager glauben, klare Stellenbeschreibungen zu liefern, stimmen dem nur 36 % der Kandidaten zu. Das ist der „Fluch des Wissens“ in Reinform, und er beginnt im Vorschautext.

Ein ineffektiver Vorschautext ist also selten nur das Ergebnis schlechten Schreibens. Er ist vielmehr ein Symptom einer nach innen gerichteten Unternehmenskultur. Er signalisiert dem Kandidaten unbewusst: „Wir kommunizieren so, wie es für uns einfach ist, nicht für dich.“

Jeder Mensch mag Zugewandtheit. Das ist das Prinzip eines guten Elevator Pitches: Orientieren Sie sich an der ersten Frage, die Jobsuchende haben, wenn sie zum ersten Mal bergeweise Stellenangeboten bewältigen wollen: „What’s in for me?“

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viele kleine Elemente werden zu einem großen Licht
Die Kunst der Reduktion

Von der Aufgabe zur Wirkung im Vorschautext

Wenn klassische Vorschautexte durch kognitive Anspannung abschrecken, liegt die Lösung darin, bewusst kognitive Leichtigkeit zu erzeugen. Dies gelingt durch eine radikale Reduktion auf das Wesentliche. Der Vorschautext ist kein Mini-Stelleninserat, sondern ein hochkonzentrierter, strategischer „Appetizer“. Sein erstes Ziel ist es, maximale Neugier, Lust zu erzeugen und den Klick auszulösen.

Dafür muss er sich von der reinen Aufgabenbeschreibung lösen und stattdessen die Wirkung der Rolle in den Mittelpunkt stellen. Jobsuchende (= Leute mit Eigenantrieb) suchen nicht nur nach einer Tätigkeit, sondern nach einer Möglichkeit, einen sichtbaren Beitrag zu leisten und etwas zu bewegen. Der Fokus muss also auf dem Ergebnis der Arbeit liegen, nicht auf dem Prozess.

Die zwei Säulen des wirkungsorientierten Vorschautextes

Um einen maximal schlagkräftigen Elevator Pitch für den Vorschautext zu formulieren, identifizieren und kombinieren Sie die folgenden zwei Elemente:

Säule 1: Die zentrale Wirkung

Wirkung ist die absolute Priorität. Es ist entscheidend, dass Kandidaten sofort verstehen, welchen Beitrag ihre Arbeit leistet und welches Ergebnis sie erzielen werden. Konzentrieren Sie sich auf die Wirkung der Rolle, nicht nur auf die Aufgaben.

Um Aufgaben in fesselnde Wirkungstexte zu verwandeln, fragen Sie sich:
Welchen bedeutsamen Unterschied macht diese Arbeit?

Fragen, die die Wirkung Ihrer Stellenangebote zum Leuchten bringen:

  • Der „Warum-Faktor“: Welchen tieferen Sinn oder Zweck erfüllt die Rolle?
  • Das Endresultat: Was ist das konkrete, positive Ergebnis dieser Arbeit?
  • Der Problemlöser: Welches Problem löst diese Person für uns oder unsere Kunden?
  • Der Beitrag zum großen Ganzen: Wie zahlt die Rolle auf unsere Unternehmensziele ein?
  • Der Stolz-Moment: Worauf könnte man am Ende besonders stolz sein?

Beantworten Sie diese Fragen, um zu zeigen, warum sich der Einsatz bei Ihnen lohnt. Verwandeln Sie eine Beschreibung in eine echte Einladung!

Hier einige Beispiele, wie Sie Aufgabenbeschreibungen in wirkungsvolle Texte verwandeln können:

  1. Wartung von Maschinen (InstandhalterIn)
    • Aufgabe: „Regelmäßige Wartung an Produktionsmaschinen durchführen.“
    • Wirkung: „Sie sichern die nahtlose Produktion, verhindern Maschinenstillstände und halten unsere Anlagen stets einsatzbereit. Tagsüber.“
  2. Qualitätsprüfung von Bauteilen (QualitätsprüferIn)
    • Aufgabe: „Bauteile nach Spezifikationen auf Fehler prüfen.“
    • Wirkung: „Sie garantieren top-zuverlässige Produkte, die unsere Kunden begeistern und zurecht blindes Vertrauen erzeugen.“
  3. Bedienung von CNC-Maschinen (CNC-Fachkraft)
    • Aufgabe: „CNC-Maschinen für die Fertigung bedienen und einrichten.“
    • Wirkung: „Fertigen Sie hochpräzise Bauteile, mit denen unsere Kunden Leben retten“
  4. Datenpflege (Kaufmännisch)
    • Aufgabe: „Kundendaten in der Datenbank pflegen und aktualisieren.“
    • Wirkung: „Ihre Kundendaten sorgen für bessere Entscheidungen & mehr Umsatz.“
  5. Terminmanagement (Kaufmännisch)
    • Aufgabe: „Termine und Reisen für die Geschäftsleitung koordinieren und verwalten.“
    • Wirkung: „Sie sorgen dafür, dass Führungskräfte rechtzeitig genau dort sind, wo sie uns alle weiterbringen.“
  6. Produkt testen (Kaufmännisch/IT)
    • Aufgabe: „Manuelle und automatisierte Tests für neue Softwarefunktionen durchführen.“
    • Wirkung: „Sie garantieren fehlerfreie, benutzerfreundliche Software – für Kundenzufriedenheit und fünf Sterne – auch bei Google & Co.„
  7. Neukundenakquise
    • Aufgabe: „Identifiziere und akquiriere neue Geschäftskunden in Deinem Gebiet.“
    • Wirkung: „Sie erschließen neue Wachstumschancen für Obstsaft-Verpackungen, geben B2B-Schlüsselkunden Perspektiven und steigern Umsatz.“
  8. Kundenbeziehungspflege
    • Aufgabe: „Betreue Bestandskunden und identifiziere Cross-Selling-Potenziale.“
    • Wirkung: „Sie festigen Kundenbeziehungen, steigern die Kundenzufriedenheit und unterstützen – auch durch hilfreiches Upselling.“
  9. Angebotserstellung und -verhandlung
    • Aufgabe: „Erstelle Angebote und verhandle Verträge mit potenziellen Kunden.“
    • Wirkung: „Sie gestalten maßgeschneiderte Lösungen, die unsere Kunden überzeugen und ihnen zu erfolgreichen Vertragsabschlüssen verhelfen.“

Säule 2: Gestaltungsspielraum

Nachdem Sie die Wirkung der Stelle klar kommuniziert haben, brauchen Sie einen zweiten, unwiderstehlichen „Haken“. Dies ist der „Wow-Faktor“, der Ihr Stellenangebot von allen anderen abhebt. Er weckt den Wunsch, mehr zu erfahren, indem er die Autonomie und das einzigartige Arbeitsumfeld der Rolle beleuchtet. Kurz: jetzt erst Arbeitgeber – mit Umweg.

Leitfragen zur Identifizierung des Gestaltungsspielraums:

  • Was macht die Wirkungsmöglichkeit in genau dieser Stelle bei uns einzigartig? (z.B. Aufbau eines neuen Bereichs, Leitung eines strategischen Leuchtturmprojekts, Einführung einer völlig neuen Technologie)
  • Wo kann der Kandidat seine „Handschrift“ hinterlassen und etwas von Grund auf gestalten?
  • Welches Detail über den Kontext der Rolle würde einen Top-Kandidaten am meisten neugierig machen?

Beispiel (Generisch vs. Spezifisch):

  • Generisch: „Wir bieten spannende Projekte.“
  • Spezifisch: „Sie leiten den Aufbau unserer neuen, CO2-neutralen Produktionsanlage von der Planung bis zur Inbetriebnahme.“
  1. Industriemechaniker:in / Instandhalter:in
    • Generisch: „Wir bieten abwechslungsreiche Aufgaben in der Wartung.“
    • Spezifisch: „Sie sind federführend bei der Integration der ersten Roboter-gestützten Fertigungszelle und gestalten aktiv die Zukunft der Produktion in Deutschland mit.“
  2. Elektroniker:in / Mechatroniker:in
    • Generisch: „Sie arbeiten im Bereich Elektronik.“
    • Spezifisch: „Sie gehören zum Kernteam, das unsere neue Generation autonomer Logistiksystemevon der Prototypenphase bis zur Serienreife entwickelt und testet.“
  3. Anlagenführer:in / Maschinenbediener:in
    • Generisch: „Wir bieten einen modernen Maschinenpark.“
    • Spezifisch: „Sie verantworten vollständig unsere hochmoderne 3D-Druckanlage für Elektro-SUV‘s und sorgen dort für maximale Effizienz und Qualität.“
  4. Kaufmännisch: Strategische Neuausrichtung im Marketing
    • Generisch: „Sie entwickeln Marketingstrategien.“
    • Spezifisch: „Sie sorgen bei unserer globale Digitalmarketing-Strategie für einen datengesteuerten Ansatz, der die nächsten 5 Jahre maßgeblich prägt.“
  5. Kaufmännisch: Aufbau eines neuen Geschäftsbereichs
    • Generisch: „Sie arbeiten im Business Development.“
    • Spezifisch: „Sie verantworten den Aufbau des neuen ‚Circular Economy‘-Geschäftsbereichs von der Konzeption bis zur Profitabilität.“
  6. Kaufmännisch: Optimierung Finanzprozesse
    • Generisch: „Sie optimieren Finanzprozesse.“
    • Spezifisch: „Sie leiten die Implementierung eines KI-gestütztes Finanzanalyse-Tools für neue Entscheidungsfindungsprozesse im Controlling.“
  7. Ingenieure: Entwicklung einer Schlüsseltechnologie
    • Generisch: „Sie arbeiten an Produktentwicklungen.“
    • Spezifisch: „Sie verantworten Konzeption und Bau der ersten wasserstoffbetriebenen Industriemaschine – DAS Leuchtturmprojekt der Branche.“
  8. Ingenieure: Aufbau einer Hochleistungsinfrastruktur
    • Generisch: „Sie planen Produktionsanlagen.“
    • Spezifisch: „Sie verantworten den Aufbau der ersten vollautomatisierten, autarken Produktionslinie für Batteriezellen in Europa: ein neuer Industriestandard.“
  9. Ingenieure: Forschung und Innovation
    • Generisch: „Sie forschen an neuen Materialien.“
    • Spezifisch: „Sie leiten unser interdisziplinäres Team in der Entwicklung von selbstheilenden Verbundwerkstoffen und ebnen den Weg für eine neue Generation von Leichtbaukonstruktionen.“
  10. Gewerblich-technisch: Produktionsleiter:
    • Sie verantworten den Aufbau unserer neuen Montagelinie für E-Fahrzeuge und etablieren wegweisende Fertigungsprozesse.
    • Revolutionieren Sie unsere Fertigung; gestalten Sie eine neue, hochautomatisierte Linie mit.
  11. Gewerblich-technisch: Instandhaltungstechniker
    • Sie führen unser Pilotprojekt zur Einführung additiver Fertigungsverfahren und revolutionieren unsere Prototypenentwicklung.
    • Sie verantworten unsere modernste Maschinenflotte; optimieren Sie Wartungsstrategien neu.
  12. Gewerblich-technisch: Mechatroniker
    • Sie implementieren modernste Robotik-Systeme in unserer Produktion und optimieren unsere Effizienz von Grund auf.
    • Sie entwickeln und implementieren Prototypen für unsere E-Mobilitätslösungen. Ihre Ideen werden Realität.

Die Synthese – der Pitch

Die Kombination dieser beiden wirkungsorientierten Elemente ergibt einen kurzen, aber extrem motivierenden Vorschautext.

Formel: [Wirkung der Rolle] + [im Kontext von/durch/mit] + [Einzigartiger Gestaltungsspielraum].

Hier Beispiele dazu:

  • Industriemechaniker/Instandhalter: Sichern Sie die nahtlose Produktion und gestalten Sie aktiv die Zukunft der Fertigung in Deutschland: Sie integrieren federführend die erste Roboter-gestützte Fertigungszelle.
  • Qualitätsprüferin: Garantieren Sie top-zuverlässige Produkte, die Kunden begeistern. Sie führen die KI-gestützten Prüfstrategie für Medizintechnik ein.
  • CNC-Fachkraft: Fertigen Sie hochpräzise Bauteile, mit denen unsere Kunden Leben retten. Sie optimieren DIE 3D-Druckanlage für Elektro-SUVs in Deutschland.
  • Kaufmännisch (Datenpflege): Ihre Kundendaten sorgen für bessere Entscheidungen & mehr Umsatz. Sie begleiten ein neues CRM-System von Konzeption bis Schulung.
  • Kaufmännisch (Terminmanagement): Sorgen Sie dafür, dass Führungskräfte uns weiterbringen. Dafür gestalten Sie globale Reiserichtlinien und digitale Tools neu.
  • Kaufmännisch/IT (Produkttester): Garantieren Sie fehlerfreie, benutzerfreundliche Software für 5-Sterne-Zufriedenheit. Sie leiten die Einführung automatisierter Testsuiten.
  • Neukundenakquise: Erschließen Sie neue Wachstumschancen und steigern Sie den Umsatz. Sie bauen ein völlig neues Marktsegment nachhaltiger Verpackungen auf.
  • Kundenbeziehungspflege: Festigen Sie Kundenbeziehungen und steigern Sie die Zufriedenheit: Sie entwickeln die personalisierte Kundenbindungsstrategie für Top-Kunden.
  • Angebotserstellung und -verhandlung: Gestalten Sie maßgeschneiderte Lösungen, die unsere Kunden überzeugen. Sie leiten die Einführung der neuen, KI-gestützten Angebotssoftware.
  • Elektroniker/Mechatroniker: Entwickeln Sie neue Generationen autonomer Logistiksysteme von Prototyp bis Serie. So revolutionieren Sie unsere Supply Chain.
  • Produktionsleiter: Verantworten Sie den Aufbau der neuen E-Fahrzeuge-Montage. Dabei entwickeln Sie für uns neue, wegweisende Fertigungsprozesse.
  • Instandhaltungstechniker: Revolutionieren Sie unsere Prototypenentwicklung: Sie führen unser Pilotprojekt zur Einführung additiver Fertigungsverfahren.
  • Mechatroniker: Entwickeln und implementieren Sie Ladestations-Prototypen für unsere E-Mobilitätslösungen – Ihre Ideen werden Realität.

Dieser Ansatz stellt sicher, dass der Vorschautext nicht überladen wird. Er liefert die zwei entscheidenden Informationen, die ein Top-Kandidat für seine Vorauswahl benötigt: „Was kann ich hier bewirken?“ und „Warum ist das hier eine einmalige Chance?“.

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Praktische Umsetzung

Beispiele: neu gedachte Vorschautexte

Die Transformation von einer aufgabenorientierten zu einer wirkungsorientierten Kommunikation wird am besten durch direkte Vergleiche deutlich. Die folgenden Beispiele sind als kurze Vorschautexte konzipiert, wie sie bei Google, Indeed & Co. erscheinen (ca. 150-290 Zeichen).

Gewerblich-technische Fachkräfte

Gerade in technischen Berufen, wo der Fachkräftemangel besonders groß ist (u.a. auch: IAB, 2024 ,  Stat. Bundesamt, 2024) dominieren aufgabenorientierte und jargonlastige Anzeigen. Die Transformation hin zu einer wirkungsorientierten Ansprache kann hier den entscheidenden Unterschied machen. Es geht darum, den Sinn und die Bedeutung der Tätigkeit hervorzuheben – ein zentraler Treiber für Arbeitszufriedenheit und Motivation.

Beispiel 1: Industriemechaniker (m/w/d)

  • Vorher (Aufgabenorientiert): „Für unseren Standort suchen wir einen Industriemechaniker (m/w/d) für die Wartung und Instandhaltung unserer Produktionsanlagen. Kenntnisse in Hydraulik und Pneumatik erforderlich.“
  • Nachher (Wirkungsorientiert): „Sichern Sie die nahtlose Produktion! Als Problemlöser integrieren Sie federführend die erste Roboter-gestützte Fertigungszelle. Gestalten Sie so aktiv die Zukunft der Produktion in Deutschland mit.“

Beispiel 2: Mechatroniker Instandhaltung (m/w/d)

  • Vorher (Aufgabenorientiert): „Mechatroniker (m/w/d) für die Instandhaltung gesucht. Zu Ihren Aufgaben gehören die Fehlersuche an SPS-gesteuerten Anlagen sowie Reparaturarbeiten. Schichtbereitschaft vorausgesetzt.“
  • Nachher (Wirkungsorientiert): „Sichern Sie die Produktivität unserer Kunden! Sie entwickeln und implementieren Ladestations-Prototypen für unsere E-Mobilitätslösungen. Ihre Ideen werden Realität & revolutionieren die Supply Chain.“

Beispiel 3: Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)

  • Vorher (Aufgabenorientiert): „Wir suchen einen Elektroniker (m/w/d) für die Installation und Wartung unserer Betriebstechnik. Sie führen Prüfungen nach VDE-Norm durch und dokumentieren diese.“
  • Nachher (Wirkungsorientiert): „Gewährleisten Sie die Sicherheit unserer Industrieanlagen! Dabei revolutionieren Sie unsere Prototypenentwicklung, indem Sie unser Pilotprojekt zur Einführung additiver Fertigungsverfahren führen.“

kaufmännische und IT-Berufe

Dieses Prinzip ist universell anwendbar. Hier zwei weitere Beispiele in Kurzform:

  • Marketing Manager
    • Vorher (Aufgabenorientiert): „Entwicklung und Umsetzung von Marketingstrategien für unsere Produkte. Erstellung von Kampagnenmaterialien und Analyse von Marketingkennzahlen.“
    • Nachher (Wirkungsorientiert): Prägen Sie unsere Marke! Sie sorgen bei unserer globalen Digitalmarketing-Strategie für einen Performance-Ansatz: Markterfolg für die nächsten 5 Jahre.
  • Softwareentwickler
    • Vorher (Aufgabenorientiert): „Entwicklung von Softwarelösungen in Java. Mitarbeit in agilen Teams. Fehlerbehebung und Testing von Anwendungen.“
    • Nachher (Wirkungsorientiert): Gestalten Sie die digitale Zukunft! Sie leiten unser interdisziplinäres Team in der Entwicklung von selbstheilenden Verbundwerkstoffen. Auf zu einer neuen Generation von Softwarelösungen!
  • Controller
    • Vorher (Aufgabenorientiert): „Erstellung von Monats- und Jahresabschlüssen. Budgetplanung und -kontrolle. Reporting an die Geschäftsleitung.“
    • Nachher (Wirkungsorientiert): Schaffen Sie finanzielle Transparenz! Sie leiten die Implementierung eines KI-gestützten Finanzanalyse-Tools und prägen so neue Controlling-Entscheidungen.
  • HR Business Partner
    • Vorher (Aufgabenorientiert): „Betreuung von Mitarbeitern in allen personalrelevanten Fragen. Recruiting neuer Mitarbeiter. Durchführung von Personalentwicklungsmaßnahmen.“
    • Nachher (Wirkungsorientiert): Stärken Sie unser Team! Sie verantworten den Aufbau unseres neuen „Cultural Transformation“-Programms und formen unsere Unternehmenskultur.
  • IT-Systemadministrator
    • Vorher (Aufgabenorientiert): „Verwaltung und Wartung unserer IT-Infrastruktur. Support für Endnutzer. Sicherstellung der Systemverfügbarkeit.“
    • Nachher (Wirkungsorientiert): Sichern Sie unsere digitale Schlagkraft! Sie verantworten den Aufbau der ersten vollautomatisierten, autarken IT-Infrastruktur für unsere neue Fabrik: ein neuer Industriestandard.

Die folgende Tabelle fasst die sprachliche Transformation zusammen und kann als Leitfaden für die Umformulierung eigener Vorschautexte dienen.

Traditionelle Formulierung (Aufgabe) Wirkungsstarke Formulierung (Wirkung) Psychologischer Effekt
„Sie sind verantwortlich für…“ „Sie gestalten…“ Aktiviert zum Handeln, fördert Eigeninitiative
„Sie sorgen dafür, dass…“ „Sie sichern den Erfolg von…“ Betont direkten positiven Einfluss
„Fehlerbehebung“ „Sie sind unser Problemlöser“ Stiftet Identität, vermittelt Wertschätzung
„Dokumentation durchführen“ „Ihre Analysen bilden die Basis für…“ Hebt den Einfluss der Arbeit hervor
„Anforderungen: MS Office“ „Sie organisieren mit Office-Tools…“ Verbindet Können mit relevantem Nutzen
„Kommunikationsfähigkeit“ „Sie sind die verbindliche Schnittstelle zu…“ Macht Fähigkeit greifbar & essenziell

Das Buchhalter anders ticken als Vertriebler und Mediziner anders reden als Staplerfahrer ist keine Überraschung. Wenn Sie die Sprache Ihres Gegenübers beherrschen, wird er Sie schlicht besser verstehen. Und sich vermutlich auch gleich ein wenig wohler fühlen.

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Weshalb exzellente Vorschautexte lohnen

Für Personalverantwortliche ist die Logik klar: Bessere Vorschautexte führen zu besseren Bewerbern. Doch um Budgets und die Unterstützung von Fachabteilungen und Geschäftsführung zu gewinnen, müssen diese „weichen“ Vorteile in „harte“ Geschäftskennzahlen übersetzt werden. Die Investition in die Qualität von Vorschautexten ist kein reiner Kostenfaktor, sondern eine strategische Maßnahme mit einem messbaren Return on Investment (ROI).

Der Schlüssel zum Verständnis dieses ROI liegt in der Erkenntnis, dass der Vorschautext der erste und oft entscheidendste Berührungspunkt im Rahmen der Candidate Experience ist.

Der Vorschautext ist zugleich Teaser in der Suchergebnis-Jobliste als auch Introtext des Stellenantebots nach dem Jobtitel. Er hat nicht nur letztere Funktion!

Ein wirkungsvoller Vorschautext erhöht die Click-Through-Rate (CTR) qualifizierter Kandidaten. Dies ist der erste Hebel im gesamten Recruiting-Trichter. Eine höhere CTR von passenden Talenten führt direkt zu einem größeren Pool an geeigneten Bewerbern, was wiederum die Besetzungszeit (Time-to-Hire) verkürzt.

Direkte Kostensenkung

Ein wirkungsvoller Vorschautext ist ein zentrales Werkzeug des Employer Brandings. Unternehmen mit einer starken Arbeitgebermarke profitieren von erheblichen finanziellen Vorteilen. Studien zeigen, dass sie den Cost-per-Hire um bis zu 50% senken können.

Umgekehrt müssen Unternehmen mit einem schlechten Ruf im Schnitt 10 % höhere Gehälter zahlen, um Talente zu überzeugen.

Ein gut formulierter, transparenter Vorschautext zieht zudem besser qualifizierte Bewerber an, was den Zeit- und Kostenaufwand für das Sichten unpassender Profile drastisch reduziert.

Qualität und Mitarbeiterbindung

Das ultimative Ziel des Recruitings ist die Verbesserung der Quality of Hire (QoH) – ein Maß für den Wert, den ein neuer Mitarbeiter langfristig für das Unternehmen schafft. Hier wirkt der optimierte Vorschautext als entscheidender Hebel. Indem er die Wirkung und den Gestaltungsspielraum der Rolle klar und ehrlich kommuniziert, sorgt er für eine bessere Passung zwischen Kandidat und Unternehmen. Dies führt nicht nur zu einer höheren Leistung im Job, sondern auch zu einer stärkeren Mitarbeiterbindung, da die Erwartungen von Anfang an realistisch gesetzt wurden.

Eine starke Arbeitgebermarke, die durch exzellente Kommunikation gestützt wird, kann die Mitarbeiterfluktuation um 28% reduzieren. Dies stellt eine massive Kostenersparnis dar, wenn man bedenkt, dass die Kosten für die Neubesetzung einer Stelle zwischen 90 % und 200 % des Jahresgehalts des ausgeschiedenen Mitarbeiters betragen können.

Diese Kette macht deutlich, dass der Vorschautext nicht als isolierte, operative Aufgabe betrachtet werden darf. Er ist eine strategische Investition in die Qualität des Humankapitals. Die Zeit, die in die Erstellung eines exzellenten Vorschautextes investiert wird, ist keine Ausgabe, sondern die Anzahlung auf einen wertvolleren und beständigeren „Vermögenswert“ – den neuen Mitarbeiter.

Der Unterschied, den Sie machen werden

Mit diesem Wissen schreiben Sie nicht mehr nur erfolgreiche Stellenanzeigen – Sie gestalten Karriere-Einladungen. Sie sprechen nicht mehr zu anonymen, unbekannten Jobsuchenden, sondern zu Menschen mit Träumen, Zielen und Lebensrealitäten. Das macht den Unterschied zwischen durchschnittlichen und außergewöhnlichen Recruiting-Ergebnissen.


Weniger ist mehr – Ihr Weg zum klickstarken Vorschautext

Der Fachkräftemangel ist eine unbestreitbare Realität. Doch Unternehmen sind ihm nicht hilflos ausgeliefert. Einer der wirkungsvollsten Hebel liegt direkt im eigenen Verantwortungsbereich: die ersten 150 Zeichen, die ein potenzielles Talent von uns liest.

Wir verschärfen das Problem selbst, wenn wir Vorschautexte veröffentlichen, die durch Komplexität und eine reine Selbstfokussierung kognitive Anspannung erzeugen und Bewerber abschrecken.

Die Lösung liegt in der Kunst der Reduktion. Durch die bewusste Anwendung der Prinzipien der kognitiven Leichtigkeit und die Fokussierung auf die beiden Säulen – Wirkung und Gestaltungsspielraum – lassen sich Vorschautexte von abschreckenden Pflichtenheften in kraftvolle Magneten für Jobsuchende verwandeln.

Für Personalverantwortliche ergibt sich daraus eine doppelte Chance. Sie können…

  1. durch die Neugestaltung ihrer Vorschautexte die Effektivität und Effizienz ihres Recruitings unmittelbar und messbar steigern
  2. sich als strategische Partner im Unternehmen positionieren, die nicht nur Vakanzen verwalten, sondern aktiv zur Wertschöpfung beitragen

Der erste Schritt, um die besten Köpfe für Ihr Unternehmen zu gewinnen, ist einfach, aber entscheidend: Beginnen Sie damit, für sie zu schreiben, nicht über sie. Reduzieren Sie Ihre Botschaft auf das, was wirklich zählt: den Wert, den ein Mensch schaffen kann, und den Wert, den Ihr Unternehmen ihm im Gegenzug bietet. In einer Welt des Informationsüberflusses ist Klarheit der größte Vorteil.

Weniger ist mehr. Viel Erfolg!

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