
Recruiting neu gedacht: Der notwendige Perspektivwechsel
Während Unternehmen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern suchen, bleiben wichtige Potenziale oft ungenutzt. Ein Umdenken im Recruiting, den Blick auf die Sicht Arbeitssuchender und die mit Arbeitslosigkeit verbundenen psychischen Belastungen könnte neue Chancen eröffnen.
Die aktuelle Situation im Recruiting
Studien zeigen: Rund 50% der Arbeitgeber haben Vorbehalte gegenüber der Einstellung von Menschen mit psychischen Belastungen. Die Hauptgründe sind Unsicherheit und die Sorge vor häufigen Ausfallzeiten. Dabei zeigen Erfahrungen aus der Praxis ein differenzierteres Bild.
- Vorurteile überprüfen: Viele Betroffene sind hochqualifiziert und motiviert
- Potenziale erkennen: Diverse Teams bringen neue Perspektiven ein
Erwartungen an Arbeitgeber neu definieren
Die Integration von Menschen mit psychischen Belastungen erfordert keine komplette Umstrukturierung. Oft reichen kleine Anpassungen der Arbeitsumgebung und klare Kommunikationsstrukturen. Flexible Arbeitsmodelle kommen dabei allen Mitarbeitenden zugute.
- Arbeitsplatzgestaltung: Individuelle Anpassungen ermöglichen
- Führungskultur: Offene Kommunikation und Verständnis fördern
Präventive Maßnahmen implementieren
Ein vorausschauender Ansatz im Recruiting zahlt sich aus. Unternehmen, die präventive Maßnahmen etablieren, berichten von geringeren Ausfallzeiten und höherer Mitarbeiterzufriedenheit. Schulungen für Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle.
- Unterstützungssysteme: Mentoring-Programme und psychologische Beratung anbieten
- Schulungskonzepte: Führungskräfte im Umgang mit psychischen Belastungen qualifizieren
Fazit: Der Perspektivwechsel im Recruiting eröffnet Chancen für beide Seiten. Unternehmen gewinnen loyale, qualifizierte Mitarbeiter, während Betroffene eine faire Chance auf berufliche Integration erhalten.
Sie sind dran: Schauen Sie, welche Unternehmensbereiche sich eignen. Überprüfen Sie Ihre Recruiting-Prozesse auf versteckte Barrieren. Entwickeln Sie flexible Arbeitsmodelle und investieren Sie in die Schulung Ihrer Führungskräfte.
Dieser Beitrag entstand nach Lektüre von „Arbeitslosigkeit und psychische Belastungen“ (Universität Kassel, 2022):
Fact Sheet #09 Arbeitslosigkeit und psychische Belastungen