Recruiter 02

Azubis finden: Datenbasiertes Recruiting statt Social Media Hype

Azubi-Recruiting: 50.000 Euro für Social Media Marketing – ohne messbaren Erfolg. Die Lösung lag in der Optimierung der eigenen Karrierewebsite und einem systematischen Monitoring.

Monitoring: Daten statt Bauchgefühl

Wie in der Produktion braucht auch das Recruiting einen Leitstand zur Prozessüberwachung. Die reine Anzahl eingehender Bewerbungen reicht als Messgröße nicht aus. Entscheidend ist das Verständnis der kompletten Candidate Journey: Online-Erstkontakt, Stellenansicht, Websitebesuch, Bewerbungsstart und Reaktionserwartung.

  • Tracking-Punkte: Alle Kontaktpunkte systematisch erfassen und auswerten
  • Datenanalyse: Conversion-Raten je Kanal vergleichen
  • Optimierung: Ressourcen auf erfolgreiche Kanäle konzentrieren

Fokus auf aktiv Jobsuchende

Die Studie zeigt: 87% der Jugendlichen suchen über Online-Stellenausschreibungen, während Social Media nur für 62% relevant ist. Noch wichtiger: 80% aller Jobsuchen beginnen über Suchmaschinen. Hier müssen Arbeitgeber präsent sein.

  • Suchmaschinen-Präsenz: Stellenanzeigen auf „Jobsucher-Sprech“ optimieren
  • Jobportale: Aktuelle und vollständige Präsenz auf relevanten Plattformen
  • Erwartungen an Arbeitgeber: Transparente Kommunikation der Arbeitsbedingungen

Karrierewebsite als Conversion-Zentrum

Eine professionelle Karrierewebsite mit aktueller Jobbörse führt zu deutlich höheren Bewerbungsquoten als Social Media Aktivitäten. Owned content – zu völlig anderen Kosten. Der entscheidende Faktor ist die Sichtbarkeit in Suchmaschinen kombiniert mit überzeugenden Inhalten.

  • Technische Basis: Online sichtbare Stellenanzeigen
  • Content: Konkrete Informationen statt Marketing-Floskeln
  • Bewerbungsprozess: Einfach, mobil-optimiert, barrierefrei

Fazit: Erfolgreiches Azubi-Recruiting basiert auf messbaren Daten und fokussiert sich auf Kanäle, wo aktiv Jobsuchende unterwegs sind. Social Media kann ergänzen, sollte aber nicht im Zentrum der Strategie stehen. Und – organisch sichtbares Social Media verlangt alle 2-3 Tage „Grundrauschen“, das ist schnell eine Vollzeitstelle.

Sie sind dran: Analysieren Sie Ihre Recruiting-Kanäle nach messbarem ROI. Optimieren Sie Ihre Karrierewebsite und Stellenanzeigen für Jobsucher, bevor Sie in Social Media investieren.


Dieser Beitrag entstand nach Lektüre der Studie „Vom Mismatch zum Match“ (Bertelsmann Stiftung & Institut der deutschen Wirtschaft, August 2024):
Ausbildungsplatzsuche: Unternehmen und junge Menschen kommunizieren oft aneinander vorbei